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Routen > (5) mittelschwer - Auf zum Pajndl

5 mittelschwer - Sauersack, Pajndl, Hirschenstand

5.Tour...auf knapp 1000Meter hoch - mit ausgezeichnetem Blick ins Egertal...

 Titel: Heute geht's hoch zum Pajndl, zur versteinerten Kutsche und zu einem mahnenden Denkmal der Sklavenarbeit.

Der Start der Route ist Mühlleithen auf einer Höhe von 860m über dem Meeresspiegel. Ihr folgt dem ausgeschilderten Kammweg bis zur Frühbusser Straße, bis rechts am Abzweig Rolava CZ/D der Radweg 2044 bis nach Prebuz abzweigt. Ihr befindet euch jetzt auf einer alten und berühmten Handelsstraße. Die heutige Frübusser Straße lässt kaum noch etwas von ihrer früheren Bedeutung eines überregionalen Handelsweges seit grauer Vorzeit erahnen. Der geradlinig angelegte Forstweg mit befestigter Decke entstand etwa erst nach 1800, als der Verkehr schon größtenteils über den Hirschenstander Pass nach Böhmen rollte. Ursprünglich führte hier ein schmaler Saumpfad durch den dunklen Urwald, der das Gebirge von Zwickau bis ins Egertal bedeckte. Auf dem Wald heraus kommend, durchquert ihr hier das Kranichseer/Sauersacker Hochmoor was alles zum Naturschutz Gebiet 'Prirodni Pamatka' - Prebuzske Vresoviste' gehört. Hier, in den offenen Moorwiesen gibt es noch gefährdete Pflanzenarten und seltene Tiere, wie Bergmolch, Grasfrosch und Birkhuhn. Oder bei den Pflanzenarten gibt es hier verschiedene fleischfressende Pflanzen, wie den Sonnentau. Und hier ist auch der westliche Ort, in der tschechischen Republik wo die Zwerg-Birke noch zu entdecken ist. Im Gegensatz zu den durch Menschenhand geschaffenen Offenland und Waldlebensraumtypen wie Berg-Mähwiesen, Borstgrasrasen und montanen Fichtenwäldern, die ihr zB. gerade durchquert habt (montane Fichtenwälder) gehören die Hochmoore im Bereich des Erzgebirgskammes zu den wenigen naturnahen Biotopen. Diese entstanden durch spezielle geologische, hydrologische und klimatische Bedingungen. Hochmoore, wie dieses (welches ihr gerade durchquert) kommen in niederschlagsreichen Gebieten mit gemäßigt kühlem Klima vor. Die erzgebirgischen Hochmoore, wie dieses hier, wurden wissenschaftlich untersucht. Es herrscht hier eine extreme Nährstoffarmut und ein niedriger PH Wert. Ihr folgt also dann weiter, dem 2044er bis Prebus. Ihr fahrt wieder, (wie bei Route 3 und 4) durch Sauersack. Sauersack liegt in einer Höhe von 900 m n.m. und weil hier ein sehr rauhes Klima herrscht, wird die Ecke von den Einheimischen gern als "Klein Kanada" genannt. Wie schon bei der 3. Route beschrieben, wachsen hier Pflanzen, wie die Latschen Kiefer, die sonst in den Alpen erst ab 1400 Höhenmeter vorkommen. Dem 2000er Radweg folgen in Richtung Neuhaus /Chalupki dann gehts weiter rechts, dem 2000er weiter folgen, auf der Karlsroute bis Neuhammer / Nove Hamry, der Karlsroute durchs idyllische Rolavatal. Neuhammer ist auf einer Höhe von 693m gelegen. Die Gründung von Neuhammer geht auf eine Glashütte an der Rohlau mit dem Namen Eulenhütte zurück. Dort entwickelte bzw. verbesserte Christoph Schürer aus Burkhardtsgrün um 1540 das Verfahren zur Herstellung von blauer Farbe aus Kobalt. Heute ist Nove Hamry ein kleiner verschlafener Wintersport Ort mit sehr sanften Tourismus. Ein paar Sehenswürdigkeiten von Neuhammer ist die Holzschnitzerei des Berggeistes Gutštok. Durch den Ort führen die alte Fernverkehrsstraße von Leipzig nach Karlsbad und die 1899 eröffnete Bahnstrecke Karlsbad–Johanngeorgenstadt. Nové Hamry/Neuhammer besitzt einen Bahnhof/Haltepunkt. Der Nachbarort Neudeck/Nejdeck dagegen 6 Haltepunkte. Das ist sehr kurios und interessant. Es lohnt sich unbedingt die Strecke mit dem Zug, der Cesky Drahy zu fahren. Die Strecke Karlovy Vary nach Johanngeorgenstadt. Hier fahrt ihr an allen 6 Haltepunkten von Neudeck vorbei. Ihr könnt dort auch das Fahrrad mitnehmen und zum Beispiel in fast allen Euch vorgeschlagen Routen Ein und Aussteigen. Zum Beispiel "Nejdek-Tisova" hier seit ihr in wenigen Minuten oben am Pajndl. Oder "Horny Blatna" welches in einigen Routen zu durchfahren gilt. Der Zug fährt 7 Mal pro Tag und Richtung am Wochentag und am Wochenende. Für die genauen Zeiten könnt ihr hier den Fahrplan einsehen

https://www.cd.cz/de/default.htm

....oder ihr nutzt die App

https://play.google.com/store/apps/details?id=cz.cd.mujvlak.an

Nun zurück zur Route.... Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten zum Pajndl zu kommen. Diese Tour führt über Oberhammer/Horny Hamry zur Kapelle 'Marie Bolestné'. Diese kleine Kapelle ist sehr romantisch und niedlich, vor allem sehr schön gelegen. Der Radweg führt weiter und Ihr orientiert euch immer Richtung Pajndl/Tisovsky Vrch, nach einigen Höhenmetern erreicht Ihr den 977m hohen Pajndl. Der dicht bewaldete Peindlberg, am markanten Steilabfall des Erzgebirges hinunter in das Egertal. Hier habt Ihr einen grandiosen Ausblick auf das Egertal bis zum Grandhotel Pupp in Karlovy Vary. Der Keilberg und der Plessberg / Plesivec zum Greifen nah. Für viele Einheimische ist der Pajndl der Berg mit der phänomenalsten Aussicht. Bei guter Sicht könnt Ihr, in Richtung Westen auch das Fichtelgebirge sehen. Wenn man auf der Aussichtsplattform steht, befindet man sich berücksichtigt man die früher angegebene Höhenangabe des Berges von 974 Meter über der Adria und genau 1000 Meter über der Adria oder 1003 Meter über dem Meer. Genug Höhenluft geschnuppert, treten wir den Rückweg an. Zurück ist es einfacher. Ihr richtet euch erst einmal fast ausschließlich nach der 2000er und auch der Karlsroute Richtung Neuhammer und Hirschenstand. Ihr seit recht schnell in Neuhammer. Die 300 Höhenmeter lassen sich schön bergab fahren. Das habt Ihr euch auch verdient, weil der Aufstieg war ja nicht ganz Ohne! Durch Neuhammer, immer der Karlsroute bis Hirschenstand/Jeleni folgen. Ihr könnt vielleicht an der versteinerten Kutsche kurze Rast machen. Immer schön auf die Schilder schauen rechts am Straßenrand ? Nach wenigen Kilometern durchfahrt Ihr Hirschenstand. Am Wochenende könnt Ihr dort Rast machen in einer kleinen Wirtschaft, die vorrangig auf Biker und E-Biker abzielt. Ab Jeleni folgt Ihr dem 23er Radweg. Ihr folgt jetzt dem 23er Radweg einige Kilometer bis Kreuz 'Stribrna rozc. Nancy'. Ab dann geht es den 2043er bis Kraslice Zentrum. Je nach Lust und Eurer Laune könnt Ihr den Lost Place "Byvaly dul Rolava" besuchen, wie aus Route 3. Das böhmische Erzgebirge ist seit langem ein wichtiges Gebiet für den Nichteisenmetallabbau. Infolge der Bedürfnisse der NS Kriegswirtschaft wurden 1940 in der Nähe des Dorfes Rolava (Sauersack) eine tiefe Zinnerzmine und ein Lager für französische und später hauptsächlich sowjetische Gefangene errichtet. Nach dem Krieg wurde die Mine von Rudné doly Příbram übernommen, der jedoch den unrentablen Bergbau nicht wieder aufnahm. 1947 wurden die noch nutzbaren Geräte und Maschinen einschließlich des gesamten Bergbauturms abgebaut. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung verschwand auch das nahe gelegene Dorf Rolava. Das Gebiet des stillgelegten Bergbauwerks und des Kriegsgefangenenlagers ist ein Musterbeispiel für die Schaffung einer archäologischen Stätte und die unterschiedliche Auflösung verschiedener Arten von Bauwerken, die wir dank der Baudokumentation immer noch genau interpretieren können. Das Denkmal ist auch ein beeindruckendes Denkmal für die Sklavenarbeit von Kriegsgefangenen. Nach knapp 1000m mit dem Rad in den Wald hinein ,sehen wir dort einen sehr romantischen kleinen See. (Rolavsky ryb.) Weiter geht's mit dem 23er Radweg, Richtung Kraslice bis Kreuz 'Stribrna rozc. Nancy'. Von dort aus geht es dann dem 2043er sanft berab bis Kraslice Zentrum. In Kraslice Zentrum folgt Ihr dem 2178 Radweg bis Klingenthal. Dort endet die Tour am Bahnhof in einer der längsten Städte im Vogtland. Hier könnt Ihr möglicherweise einen kleinen Imbiss nehmen (bis etwa 14.30 Uhr). Von hier aus könnt Ihr direkt mit dem Zug fahren.

www.vogtlandbahn.de (Strecke Sokolov - Zwickau), oder Ihr könnt wieder mit dem Bus bis Mühlleithen fahren

(www.vogtlandauskunft.de)